Tecnogramma April 2012 - Wohnen mit Wohlfühlklima

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April 2012

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Wohnen mit Wohlf端hlklima


Magazine Produkte

Aladim: einfach genial!

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Sie müssen Fenster und Rollläden auf einer Mauer mit Wärmedämmverbundsystem montieren? Jetzt wird’s kompliziert, denn für die beiden Elemente benötigen wir jeweils einen Blindstock! Dabei sollen Wärmebrücken vermieden werden. Aber wie? Ganz einfach: Mit Aladim, dem Klobentragelement für Montagearbeiten mit Wärmedämmverbundsystem bis zu 30 cm. Aladim lässt sich in nur 15 Minuten einbauen, und bildet keine Wärmebrücken, da die Trageelemente aus Dämmmaterial gefertigt sind. Allerdings handelt es sich hierbei um einen Blindstock, der erst nach dem des Fensters angebracht wird. Bisher waren hierfür zwei Arbeitsgänge nötig – mit Aladim gehört dies der Vergangenheit an! Dank einer besonderen Stahlplatte wird Aladim bereits in der Produktionsphase am Blindstock des entsprechenden Fensters befestigt – und so die Montagezeit halbiert: Der Fenstermonteur kann dank des Doppelblindstocks selbständig den Einbau über alle Stockwerke in einem einzigen Durchgang vornehmen. Genial! Durch die Platte und die Kombination mit dem Fensterblindrahmen werden die Wärmedämmung maximiert und die Montagearbeiten am Wärmedämmverbundsystem vereinfacht (Aladim wird mit einer Dämmschale an den Klobentragelementen geliefert, um den Monteuren umständliche Eingriffe zu ersparen). Probieren Sie’s aus – Sie werden begeistert sein!

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Setzen Sie sich über folgende Webseite mit dem Maico-Mitarbeiter in Ihrer Umgebung in Verbindung: www.maico.com/agenti

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Weitere Informationen

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Produkte

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Gut und schön

Neue Laufwagen mit Bürsten zum Schutz der Hebeschiebetüren

Das PVC -Profil von Maico mit Putzarmierungsgewebe wurde entwickelt, um die Montagearbeit zu vereinfachen: Es eignet sich für jede Art von Blindstock und verfügt über eine Nut, in der die Versiegelung korrekt angebracht werden kann (z.B. selbstausdehnendes Dichtband). Der Putz wird perfekt, unter anderem weil er durch das Gewebe bündig ist und keinerlei Abstände zwischen den verschiedenen Elementen (Mauer, Dämmschale, Blindstock) entstehen – sie werden vom Verputz abgedeckt und durch die an der Ecke eingefügte TPE-Leiste geschützt. Damit wird nicht nur die Leistung des Profils verbessert, sondern auch die Ästhetik des Fensters. Die PVC -Profile mit Putzarmierungsgewebe sind in den Farben weiß, anthrazitgrau und braun erhältlich, damit sie auf die Beschichtung des Fensters abgestimmt werden können und optisch angenehm wirken.

Die Laufeigenschaften unserer Hebeschiebetüren sind abnutzungsgefährdet. Der Grund dafür: Material, das sich auf der Laufschiene ansammelt. Sogar schon vor der Montage setzen sich Staub, Kies, Sand und Baumaterialreste auf den Schienen ab, nach Abschluss der Arbeiten hingegen sind es Schmutz, Erde und Steinchen. Derartige Ablagerungen erschweren die Bewegung der Laufräder und können größere Schäden bewirken. Die ideale Lösung dafür sind zwei kleine Bürsten, die Maico in die neuen Laufwagen der Hebeschiebetür mit einem Gewicht von 300 kg integriert hat: wann immer die Hebeschiebetür bewegt wird, säubern die Bürsten die Laufschiene und schützen so die Räder! Weitere Vorteile durch die Laufwagen: ■ deutlich geringere Bedienkraft am Hebel dank reibungsarmer Winkelgeometrie; ■ rasche Montage an HS aus PVC und Aluminium dank gefalzter Unterlagen. Die Laufwagen für HS 300 kg sind auch ohne Bürsten erhältlich.


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■ VON elisabetta volpe ■ LES E Z EIT: 10'

In geschlossenen Räumen, egal ob zuhause oder im Büro, wünschen wir uns Wohlbefinden und Behaglichkeit. Diese Empfindungen hängen auch von der Temperatur ab – wobei nicht nur die Luft-, sondern auch die Oberflächentemperatur eine wichtige Rolle spielt. Besonders an den Flächen rings um Türen und Fenster beeinflussen Rollokasten, Blindstock, Montagebänder und Schaumeinlagen den Komfort.

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In diesem Artikel finden Sie Informationen zu einem aktuellen Thema: die Montage von Fenstern, Türen und Rolllokasten. Bevor wir allerdings den energieeffizienten Einbau besprechen, wollen wir eine kurze Überlegung zu dessen Sinnhaftigkeit anstellen: warum eine Fuge, in diesem Fall die Verbindung zwischen Fenster und Mauer, überhaupt dämmen? Einmal natürlich zur Vermeidung von hohem Energieverbrauch, Kondensat und Schimmelbildung – aber es gibt auch noch einen weiteren Grund, der weit schwerer messbar ist: das Wohlbefinden des Menschen, das unter anderem durch die Montageart beeinflusst werden kann.

Allgemeine Maßstäbe für thermische Behaglichkeit Thermische Behaglichkeit hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab: ■ Lufttemperatur ■ Oberflächentemperatur ■ Luftgeschwindigkeit ■ Relative Luftfeuchtigkeit. Bezüglich des ersten und letzten Punkts, gibt es allgemein gültige und anerkannte Richtwerte: als behaglich gelten Raumtemperaturen zwischen 20 und 22° C und eine relative Feuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Die beiden anderen Faktoren, Oberflächentemperatur und Luftgeschwindigkeit, sind gleichermaßen wichtig und wurden unter anderem vom deutschen Passivhaus Institut Darmstadt hinsichtlich Behaglichkeit bewertet1.

1  Quelle: Zertifikatskriterien und Berechnungsvorschriften für Passivhaus geeignete transparente Bauteile, Version 1.0, 9. Mai 2011, auf www.passiv.de veröffentlichtes PDF -Dokument

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O be r fl äc h en te m pe ra tu r ( °C)

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20°

Komfortberei ch

Hitzegefühl Schweiß

Für ein Gefühl der Behaglichkeit ist es ideal, wenn die Lufttemperatur in geschlossenen Räumen bei 20-22 °C und die mittlere Wandtemperatur bei 17 °C liegen

Komfortbereich

15°

Kältegefühl Schaudern 10°

15°

20°

L u f t t em p era t u r ( ° C )

25°


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Raumes voneinander abweichen, desto behaglicher wird das Raumklima empfunden

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Je weniger die Raumlufttemperatur »  und die Oberflächentemperatur des

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Schluss mit dem "Hütteneffekt" Das erste Komfortkriterium des Passivhaus Instituts beschreibt den Einfluss der Temperaturunterschiede. Um die zugrunde liegende Formel zu verstehen, nehmen wir ein Beispiel zu Hilfe: Stellen wir uns vor, wir befinden uns in einer alten Holzhütte am Berg: draußen schneit es, im Ofen brennt ein Feuer. Trotzdem fühlen wir uns nicht wohl. Warum? Wenn wir uns mitten im Raum aufhalten, ist die dem Ofen zugewandte Körperseite warm oder sogar zu warm, während die dem – vielleicht undichten – Fenster zugewandte Körperseite so viel Wärme verliert, dass wir instinktiv unsere Position ändern. Dies ist eine Extremsituation, unterscheidet sich jedoch nicht so sehr von dem, was in einem warmen Raum mit zu niedriger Oberflächentemperaturen geschieht. Das erste Komfortkriterium des Passivhaus Instituts wird so zusammengefasst:

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Top - Tsi ≤ 4,2 K (Anm. 2)

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Sie verstehen nur Bahnhof? Es sieht wesentlich komplizierter aus, als es ist: der Unterschied zwischen Raumluft- und Oberflächentemperatur sollte nie 4,2 Grad Kelvin überschreiten 3. 2  Zum Verständnis: operative Temperatur (= arithmetisches Mittel zwischen der Raumlufttemperatur und der gemilttelten Oberflächentemperatur des Raumes, wie Wand-, Fenster- und Heizflächen) minus Oberflächentemperatur kleiner gleich 4,2 Grad Kelvin. 3  Ein Grad Kelvin entspricht einem Grad Celsius (Δ1 K = Δ1 °C). Der Unterschied liegt darin, dass die Kelvinskala am absoluten Nullpunkt (0 K = -273,15 °C) und die Celsiusskala am Gefrierpunkt von Wasser (0 °C) beginnt.


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Beträgt die Oberflächentemperatur der Wand beispielsweise 13,5 °C und die Umgebungstemperatur 22 °C, wird dies als unbehaglich empfunden (22-13,5 = 8,5; dies liegt weit über den 4,2 Grad des maximalen Temperatur-unterschieds). Beträgt hingegen die Wandoberflächentemperatur 17,5 °C, fühlt man sich auch bei einer um 1° C niedrigeren Umgebungstemperatur wohl (21 - 17,5 = 3,5; liegt unter dem Höchstwert von 4,2 Grad).

Hier stimmt was nicht

Eine kalte Wand (13,5 °C) und Luftbewegungen sind auch bei angenehmer Raumtemperatur (22 °C) unbehaglich

Verhinderung des Zugluftrisikos! Zugluft ist eine unerwünschte lokale Abkühlung des menschlichen Körpers, die durch Luftbewegung verursacht wird. Zugluft entsteht z.B. von undichten Fenstern oder kalten Luftströmen im Fensterbereich. Auch in diesem Fall fällt optisch nichts auf, wir nehmen aber einen Störfaktor wahr: die Fenster sind zwar geschlossen, die Luft bewegt sich aber dennoch. Dieses Phänomen tritt auf, wenn die Luft an der Außenwand innen abkühlt, und abfällt, da sie schwerer ist als warme Luft (wir bekommen kalte Füße), während die leichtere warme Luft an der gegenüberliegenden Wand aufsteigt. Ab einem bestimmten Maß empfinden wir dies als unangenehm, wie im dritten Komfortkriterium über die Geschwindigkeit der Luftbewegung beschrieben wird:

v < 0,1 m/s Diese Formel liest sich einfacher als die vorhergehende. Sie sagt aus, dass die Luftgeschwindigkeit nicht mehr als 0,1 m pro Sekunde betragen sollte. Dies mag zwar nach wenig klingen, reicht aber aus, um ungemütliche Luftzüge zu spüren.

Die Wärme liegt in der Luft. Und an den Wänden. Für ein Behaglichkeitsgefühl muss die Temperatur also angenehm, vor allem aber auch gleichmäßig sein: es reicht nicht aus, einfach die Heizung hochzudrehen, wenn die Außenwände mit Fenstern Wärme verlieren und innen kalt bleiben.

So ist es besser!

Wärmere Wände (17,5 °C) sorgen auch bei niedrigerer Raumtemperatur (21 °C) für größeren Komfort


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Energieverbrauch um 6%

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Erhöhen wir die Temperatur »  um 1°C, steigt der

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Zusammenfassend wirkt sich eine Wand mit niedriger Oberflächentemperatur (wie es meist in der Nähe von Fenstern der Fall ist) folgendermaßen aus: ■ weniger Behaglichkeit ■ Risiko von Schimmel- und Kondensatbildung ■ ein höherer Energieverbrauch, da zum Ausgleich für den Wärmeverlust durch die Wand die Raumtemperatur erhöht werden muss. Für jeden zusätzlichen Wärmegrad steigt der Energieverbrauch um ca. 6%. Ist die Oberflächentemperatur hoch – etwa wenn die mittlere Temperatur von Wand und Fenster über 17 °C liegt – entnimmt die Wand dem Raum keine wesentliche Wärme, sondern verteilt sie durch Wärmestrahlung und hält sie über längere Zeit.

Wie erhält man eine gleichmäßige Temperatur? In komfortablen, gesunden Häusern ist die Oberflächentemperatur ähnlich der internen Raumtemperatur. Das Geheimnis dahinter kann in drei goldenen Regeln zusammengefasst werden, die allesamt der Umsetzung desselben Grundsatzes dienen: Außen von Innen trennen. Wärmebrücken vermeiden Erste Regel: Wärmebrücken d.h. durchgehende Elemente, die eine direkte Verbindung zwischen Innen und Außen darstellen und über die sich die Wärme verflüchtigen kann (wie Terrasse, Fensterbrett, Laibung) müssen beseitigt werden. Wärmedämmung der Gebäudehülle Zweite Regel: die Gebäudehülle mit einer entsprechenden Wärmedämmung versehen. In der energieeffizienten Bauweise ist die Dämmschicht ein Muss, da sie verhindert, dass die Außenwände Energie/ Wärme nach außen verlieren. Luftdichtheit Dritte Regel: Das Gebäude luftdicht machen und Hohlräume versiegeln. Dazu werden alle jene Stellen, durch die Luft – und mit ihr Außentemperatur und Lärm – eindringen könnte, mit Bändern, Schaum, Folien oder flüssigem Versiegelungsmaterial verschlossen. Besonders wichtig sind hier die Anbindungen zwischen den verschiedenen Bauelementen, z.B. zwischen Mauer und Blindstock, zwischen Blindstock und Fenster und der Rollokasten, einem Hohlraum, über den die Außenluft ungestört eindringen und bis ins Haus gelangen kann.

ZUSAMMENFASSUNG ■ In geschlossenen Räumen soll-

ten die Lufttemperatur und die Temperatur der Oberflächen (Wände und Fenster) ähnlich hoch sein. ■ Zu kalte Oberflächen bewirken: größeren Heizenergieaufwand, Kondensat und Schimmelbildung, Verringerung des Wohnkomforts. ■ Um die Oberflächentemperatur zu erhöhen, müssen unter anderem die Verbindungsstellen zwischen Wand, Blindstock, Fenster und Rollladenkasten gedämmt und versiegelt werden. ■ Maico liefert alle notwendigen Materialien für die Montage von Fenstern sowie für die Dämmung und Versiegelung der Fensteröffnung.

WEITERE INFORMATIONEN Massimiliano Salvato Product and Application Management Maico m.salvato@maico.com


Freiheit grenzenlos Mit dem Titel "La libertà, dentro" und dem Bild einer Libelle wirbt Maico auf dem italienischen Baumarkt für eine Reihe von Lösungen zur Montage von Fenstern und Rollläden. Unser Versprechen: Unsere Kunden müssen sich nicht mehr um Verschwendung und Verluste sorgen. Die Zeit ist reif für die perfekte Montage von Fenstern und Türen! Maico hat alles, was man für einen dämmenden, luftdichten Einbau braucht: vom Rollladenkasten über Versiegelungsmaterial bis hin zur Qualitätskontrolle am Bau und technischen Einbauzeichnungen.

R i chtig montieren

Versiegeln und dämmen. Außen mit Isolierhülle und Profilen mit Putzarmierungsgewebe, innen mit selbstausdehnenden Dichtbändern, Silikon und Folien. Dazwischen mit Isolierschaum und Wärmedämmung aus Pur-Massive

Libra Libra ist eine hoch dämmende Modulstruktur für die Montage von Fenstern und Rollläden: mit Libra montierte Fenster bringen im Vergleich zu herkömmlich eingebauten Fenstern Energieeinsparungen von bis zu 45% bei Heizung und Kühlung! Versiegelungs- und Dämmmaterialien von Maico Maico hat die besten Produkte für die Schall- und Wärmedämmung bzw. die Luft- und Wasserabdichtung von Fensteröffnungen ausgewählt und getestet. Das Maico-Logo ist die Garantie für hochwertige Versiegelungs- und Dämmprodukte. Die erweiterte Palette umfasst unter anderem: ■ Selbstausdehnende Dichtbänder ■ Folien ■ PU -Dämmschaum ■ flüssige Versiegelungsmaterialien (Silikon und Acryl) ■ Butyl-Bänder. Weitere Produkte der Linie Proposa Die Libra-Versiegelungs- und Dämmmaterialien gehören zur Produktlinie Proposa, die ganz dem Einbau von Fenstern und Rollläden gewidmet ist: Putzprofile, Blindstöcke für den Einbau von Rollläden, Verankerungen, Fixierschrauben etc.

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Das Maico-Montagehandbuch Theorie, Normen, praktische Tipps, Pläne verschiedener Montagemöglichkeiten: Im Montagehandbuch von Maico finden Sie alles,

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EIN EXPERTE FÜR BAUSTELLENKONTROLLEN und die Einbaufuge durch Ritzen, Risse oder schlechte Versiegelungen eindringt) ■ den Schallschutz der Fassade und der Fenstermontage ■ die Wärmedämmung mit der Wärmebildkamera ■ das Risiko auf Kondensatund Schimmelbildung durch die Messung der Temperatur und der relativen Feuchtigkeit (mittels Thermohygrometer). Kontakt: Sie erreichen Herrn Ing. Santer über den Maico-Mitarbeiter in ihrer Nähe oder unter der Nummer 0473 651200 bzw. per E-Mail an: k.santer@maico.com

was Sie über die Montage von Fenstern wissen müssen. Ein Hilfsmittel für Monteure, Fensterhersteller und Planer das Leistungsverzeichnisse für Architekten und Ingenieure beinhaltet. Montageschule Sie haben richtig gelesen: eine Schule für Monteure. Maico Academy organisiert Ad-hoc-Fortbildungskurse für Monteure mit Unterrichtsstunden, praktischen Anwendungsbeispielen und Besprechung der ersten wissenschaftlichen Studie, die verschiedene Montagemethoden miteinander vergleicht (siehe auch Wasser-Luft-Tests auf Seite 20). Tests Sie können sich jederzeit an Maico Technology wenden, um die Eigenschaften Ihres Fensters, und besonders der Verbindung zwischen Mauer und Fenster prüfen zu lassen. Unsere Fachleute stehen auch für Messungen vor Ort auf Baustellen und an Gebäuden zur Verfügung (siehe Kasten).

100 % Vorteile Wer profitiert von all dem? Gut gedämmte und versiegelte Fenster bringen allen Beteiligten Vorteile: Der private Auftraggeber weiß vermutlich nicht um die Menge an Arbeit rund um den Einbau der Fenster, fühlt sich aber in seinem Heim wohl und ist ein zufriedener Kunde. Der Planer muss sich nicht mehr um die Energieeffizienz der Fenster kümmern. Der Fensterhersteller hat die Kontrolle über seine Fenster und Rollläden und kann damit seine Tätigkeit erweitern und sich als Ansprechpartner für sämtliche Aspekte rund ums Fenster positionieren.   ■

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Sie müssen nachweisen, dass ein Fenster fachgerecht montiert wurde und die Schimmelbildung eine Folge der falschen Angewohnheiten der Bewohner ist, die nie ihre Fenster öffnen? Sie möchten im Voraus die Qualität Ihres Montagesystems prüfen lassen oder zwei verschiedene Systeme miteinander vergleichen, um das effizientere der beiden zu bestimmen? Sie möchten vor einer Sanierung gerne wissen, wo genau sich die Wärmeverluste befinden? Für all diese Ansprüche können sich Fensterhersteller an unseren Mitarbeiter bei Maico Technology und mit Zertifizierung in Thermografie ausgezeichneten Ingenieur Karlheinz Santer, wenden. Herr Ing. Santer prüft vor Ort : ■ die Luftdichtheit des gesamten Gebäudes (Blower Door Test) oder der einzelnen Fensteröffnungen (Messung des a-Werts, bzw. der Luftmenge, die durch das Fenster

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2012: che cosa accadrà? Italien arbeitet derzeit an der Umsetzung der EU -Richtlinie Nr. 31/2010 über Energieeffizienz im Bauwesen. Der Gesetzesweg soll innerhalb 9. Mai dieses Jahres abgeschlossen werden. Was wird passieren? Steht uns das Ende bevor? Oder ist dies der Anfang von etwas Neuem? In einem Interview mit den Experten von KlimaHaus und den Beratern von Maico Academy, Roberto Minciotti und Sergio Troiani, erfahren wir, dass uns durchaus keine apokalyptische Zukunft erwartet: die Voraussetzungen für gute Arbeit bestehen bereits, und wahre Energieeffizienz ist mehr als nur wünschenswert, da sie ein Vorteil für all jene wird, die rechtzeitig auf ein neues "System" umsteigen.

■ von roberta soda

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Foto getty images - Elab. maico/zaffagnini

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■ Lesezeit: 9'


wird in Zukunft ausschlaggebend sein

Vor über eineinhalb Jahren, am 9. Juli 2010, trat die neue EU -Richtlinie über Energy Performance Building Directive (EPBD) in Kraft, die seit 1. Februar 2012 die bisherige EU -Richtlinie 2002/91 über Energiesparen ersetzt. In diesem Zusammenhang stellt sich sogleich eine Frage: Warum hat das Europäische Parlament neue Verfügungen zum Thema Energieeffizienz erlassen, wenn die Richtlinie 2002/91/ EG gerade erst umgesetzt wurde? Ganz einfach: um die Energiebilanz im Bauwesen weiter zu verbessern. Tatsächlich verschlingt allein dieser Sektor 40% der Energie Europas. Die Ziele der neuen Gesetzgebung sind die Reduzierung der CO2-Emissionen unter Berücksichtigung der im Kyoto-Protokoll festgelegten Werte und die Erreichung der im Energie- und Klimapaket ausgemachten Ziele. Besagtes Paket sieht mit der 20-20-20-Vereinbarung die Senkung der Treibhausgasemission um 20%, die Steigerung der Energieersparnis um 20% und den Bezug von 20% des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen innerhalb 2020 vor.

Was ändert sich für uns? Welche zentralen Themen enthält die neue Gesetzgebung und was ändert sich damit für uns? Es gibt vier grundlegende Punkte (Details im Schaukasten auf der nächsten Seite): ■ eine neue, gemeinsame Berechnungsmethode für die Energiebilanz von Gebäuden für alle EU -Länder; ■ die Mitgliedstaaten müssen Mindestvoraussetzungen für die Energiebilanz von Gebäuden festlegen (sowohl für neue als auch für bestehende Gebäude); ■ bis zum 31. Dezember 2020 müssen alle neuen Gebäude Fast-Nullenergiebauten sein; ■ verpflichtende Einführung eines Energiezertifizierungssystems für Gebäude mit verpflichtendem Zertifikat über die Energiebilanz. Wir haben versucht, jeden Punkt einzeln zu analysieren und die möglichen Auswirkungen für Fensterhersteller und Monteure zu ermitteln. Roberto Minciotti und Sergio Troiani von Maico Academy halfen uns beim Verständnis und beantworteten unsere Fragen. Wie sieht Ihrer Meinung nach das Ziel der neuen EU -Richtlinie aus? SERGIO TROIANI: "Der interessanteste Aspekt der neuen Gesetzgebung ist für mich die Tatsache, dass der Gesetzgeber mit der Festlegung von Parametern und Grenzwerten nicht versucht, Regeln zu erstellen, um Verstöße zu ermitteln. Er schafft vielmehr eine Basis, durch die der Markt all jene belohnt, die auf wirkliche Effizienz hinarbeiten".

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Die Wahl des richtigen Produkts, »  vor allem aber des richtigen Systems,

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Die Richtlinie B E R ECH N U N G S M E TH OD E

FA S T- N U LLE N E RG I EG E BÄU D E

Jeder Mitgliedstaat muss eine verpflichtend anzuwendende Berechnungsmethode für das Energieprofil von Gebäuden festlegen. Die Methode muss den Vorgaben unter Anhang 1 der EU -Richtlinie und folgende Aspekte berücksichtigen: die Wärmemerkmale des Gebäudes; die Heiz-, Warmwasserproduktions-, Klima-, Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen; Position und Ausrichtung des Gebäudes sowie externes Klima; passive Solarsysteme und Sonnenschutzsysteme; internes Klima; interne Lasten.

Die Mitgliedstaaten müssen die Anzahl von Fast-Nullenergie-Gebäuden erhöhen. Ein Fast-Nullenergie-Gebäude bietet höchste Energieleistung bei minimalem bzw. vernachlässigbarem Verbrauch und bezieht seinen gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen. Innerhalb 31. Dezember 2020 müssen sämtliche neuen Bauten Fast-Nullenergie-Gebäude sein; für alle öffentlichen Gebäude gilt 2018 als Stichdatum. Auch die Energieleistung von Gebäuden im Umbau muss verbessert werden, um sich dem FastNullenergieverbrauch zu nähern.

M I N DE S T VO R AU S S E T ZU N G E N

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Die Mitgliedstaaten müssen Mindestvoraussetzungen für die Energieleistung von Gebäuden bestimmen. Dies betrifft sowohl Neubauten als auch Gebäude, an denen wesentliche Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Auch die einzelnen Elemente des Gebäudemantels müssen bestimmten Mindestvoraussetzungen entsprechen. Achtung: die Voraussetzungen werden alle fünf Jahre aktualisiert. Einer der wesentlichen Punkte betrifft die Kosten: die europäische Norm schreibt vor, dass die Mindestvoraussetzungen nach den Prinzipien der Klimabedingungen und der Kosteneffizienz ermittelt werden müssen.

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E N E RG I E B I L A NZ Z E RTI FI K AT

Das verpflichtende Energiebilanzzertifikat beinhaltet die Energiebilanz des Gebäudes, die Mindestvoraussetzungen für den entsprechenden Gebäudetyp und Empfehlungen für die Reduzierung des Energiebedarfs. Es könnte auch angegeben werden, zu welchem Anteil Energie aus erneuerbaren Quellen zum Energiehaushalt des Gebäudes beiträgt. Das Zertifikat muss alle 10 Jahre erneuert werden. Die Mitgliedstaaten müssen gewährleisten, dass die Zertifizierung unabhängig und von qualifizierten Experten vorgenommen wird.

Was dürfen wir angesichts der großen Bedeutung erwarten, die die Richtlinie jedem baulichen Aspekt beimisst – inklusive jener, die als zweitrangig erscheinen könnten, wie z.B. Ausrichtung und Sonnenschutz des Gebäudes? ROBERTO MINCIOTTI: "Ich glaube, die größte Herausforderung werden die Belüftungssysteme sein. Die Richtlinie schreibt den Bau von Passivhäusern vor. Passivhäuser haben eine extrem hohe Luftdichtheit, und wir wissen, dass das Öffnen der Fenster zum Belüften zumindest in kälteren Klimazonen ungünstig ist. Daher müssen mechanische Systeme zur kontrollierten Belüftung, Wärmetauscher und alle weiteren Technologien eingebaut werden, anhand derer der Austausch von Luft bei kontrollierter Temperatur gewährleistet wird. Derartige Technologien und Systeme werden sowohl für die Kühlung im Sommer als auch für die Heizung im Winter zunehmend Verbreitung finden. Was die Belüftung im Sommer und die dafür notwendige Energie betrifft, spielen Sonnenschutzsysteme eine wesentliche Rolle. Sie müssen daher korrekt und unter genauer Berücksichtigung der Ausrichtung des Gebäudes geplant werden. Zudem wird die Nutzung kostenloser Sonnenenergie ebenfalls weiterhin an Bedeutung zunehmen: die Nutzung von Sonnenwärme muss maximiert werden, wobei so genanntes Niedrigemissionsglas, das Wärme eintreten, aber nicht entweichen lässt, eine entscheidende Rolle spielt".


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An allen Gebäuden könnten Blower »  Door Tests vorgenommen werden,

Die Richtlinie legt großen Wert auf die wirtschaftliche Effizienz der Maßnahmen zur Energieoptimierung. Bedeutet das, dass kostenintensive Eingriffe unter Umständen nicht durchgeführt werden müssen? SERGIO TROIANI: "Die korrekte Vorgehensweise ist es, den Konsumenten aufgrund der angestrebten Energieklasse eine Auswahl treffen zu lassen, womit die Energieleistung dem verfügbaren Budget angepasst wird und nicht umgekehrt. Da die Anzahl der verschiedenen zu installierenden Systeme exponentiell ansteigen wird, sind Kostensenkungen und wesentlich günstigere Bedingungen zur Steigerung der Energieeffizienz zu erwarten. Unsere Daten besagen, dass energieeffizientes Bauen bereits jetzt nicht viel mehr kostet als herkömmliche Bauweisen. Natürlich ist der Zeitaufwand größer und die Verarbeitung arbeitsintensiver, da die kleinen Details den großen Unterschied machen – betrachten wir jedoch die verfügbaren Materialien, so hat die Forschung bereits zur Entwicklung wettbewerbsfähiger Preise geführt, die echte Energieeffizienz zu normalen und akzeptablen Kosten ermöglichen".

um ihre Dichtheit zu prüfen

Die neue Richtlinie sieht Berufsbilder vor, die alle Energiebilanzzertifikate auf ihre Korrektheit prüfen werden. Müssen Fensterhersteller und Monteure sich um die Kontrolle jedes einzelnen Fensters kümmern? ROBERTO MINCIOTTI: "Nein, das glaube ich nicht. Die Kontrolle wird am gesamten Gebäude vorgenommen. Die große Neuheit könnte im Unterschied zur derzeitigen Gesetzeslage in der Abnahmeprüfung an der Baustelle liegen. An Passivhäusern, die nach fakultativen Protokollen errichtet werden, wird heute vor der Einstufung des Gebäudes nach der vom Auftraggeber gewünschten Klasse ein Luftdichtetest, z.B. ein Blower Door Test, vorgenommen".

Der Hauch , der ' s ausmacht

Messung der Luftdichtheit eines Gebäudes mittels Blower Door Test

Foto Maico/Zaffagnini (tutte)

Wird es in Zukunft normal sein, dass ein Gebäude einer Prüfung wie dem Blower Door Test unterzogen wird, bevor das Energieprofilzertifikat erstellt wird? ROBERTO MINCIOTTI: "Das ist sehr wahrscheinlich. Wenn wir beim Fenster bleiben: der Plan kann die besten Fenster, Montageelemente und -materialien vorsehen und doch wird mit einer schlechte Montage am Bau alles zunichte gemacht. Fehlt zum Beispiel die Versiegelung, kann das Fenster zwar auf dem Plan ausgezeichnete Eigenschaften aufweisen, in Wirklichkeit sind diese aber nicht gegeben. Es ist anzunehmen, dass nach Abschluss der Arbeiten ein Luftdichtheitstest vorgenommen wird, wie es bereits heute die fakultativen Protokolle vorsehen. Derartige Tests werden eines der Grundelemente für die Ermittlung der Energiebilanz von Gebäuden sein.


Vis à vis

Die KlimaHaus-Experten von Maico Roberto Minciotti und Sergio Troiani arbeiten als Referenten und Berater für Maico Academy. Seit 2010 sind sie als KlimaHaus-Dozenten zum Thema energieeffiziente Fenster- und Türenmontage und als KlimaHaus-Fensterexperten tätig. ROBERTO MINCIOT TI wurde 1967 in Perugia geboren.

Nach dem Schulabschluss steigt er als Verkäufer ins Berufsleben ein. Er arbeitet seit über 20 Jahren im Bereich Holzbau und ist seit 1991 für Maico tätig. Der frühere technische Verkäufer koordiniert nunmehr die gesamte Verkaufstätigkeit in Mittelitalien und arbeitet als Referent und Berater für technisch-juristische Angelegenheiten in Mittelund Süditalien.

Foto Maico

SERGIO TROIANI wurde 1962 in Mailand geboren. Nach Abschluss des wissenschaftlichen Lyzeums betätigt er sich beruflich im Bereich Verkauf und Marketing und ab 1992 im Bereich Fenster- und Türenherstellung. Er arbeitet seit über 10 Jahren mit Maico zusammen, wo er nach seinem Einstieg als Vertreter zunächst den Posten des Key Account Manager übernahm und mittlerweile als Berater der Maico Academy für Norditalien tätig ist.

In der Regel geht es um zwei Aspekte: einerseits um die niedrige Luftdurchlässigkeit des Gebäudes, andererseits um die Beseitigung von Wärmebrücken. Die Wärmebrücken werden in der Planungsphase ausgeschlossen. Das Problem besteht in der Kombination der Materialien – zum Beispiel in den Wandanbindungen der Fenster – wobei die manuelle Arbeit eine große Rolle spielt. Die Möglichkeit, dass Prüfungen wie Blower Door Tests durchgeführt werden, ist gerechtfertigt, andernfalls wären wir am selben Punkt wie heute: Auch heute sprechen wir von der energetischen Zertifizierung unserer Gebäude und erhalten bei Unterzeichnung des Kaufvertrags ein Attestat oder ein Zertifikat, das allerdings nur nach dem Plan berechnet wurde. Wenn die Fenster nun schlecht montiert wurden, entspricht der Energieverbrauch nicht dem im Dokument angegebenen".

Wird die richtige Montage »  vernachlässigt, stimmen die

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Wärmedurchgangskoeffizienten des Fensters nur noch auf dem Papier

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Welche Tipps haben Sie für Fensterhersteller, die sich auf 2012 vorbereiten wollen? SERGIO TROIANI: "Wichtig ist es, zu verstehen, dass wahre Effizienz nicht lediglich die Summe vieler Faktoren ist: die einzelnen Faktoren müssen in Bezug auf ihre Leistung funktionell aufeinander abgestimmt sein, da ansonsten die Daten für die Erstellung des Zertifikats wie bisher lediglich


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dem Plan entnommen werden. Die berechnete Leistung entspricht nicht immer der tatsächlichen Leistung. Wenn beispielsweise ein Fenster mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten von 1 W/m²K korrekt montiert wird, wird die Leistung auch bei 1 W/m²K liegen. Achten wir aber nicht auf die einwandfreie Montage, so wird das Ergebnis weit unter dem auf dem Papier angegebenen Wert liegen. Wir machen also jegliche Investition in hochwertige Produkte zunichte wenn wir teure Materialien unangemessen oder schlecht montieren. Die richtige Wahl von Produkt und Montagesystem macht den Unterschied". ROBERTO MINCIOTTI: "Die Einstellung der Hersteller muss sich ändern, denn sie

werden nicht mehr lediglich einzelne Produkte, sondern ganze Systeme verkaufen. Alle Komponenten dieses Systems – Blindstock, Rollladenkasten, Montagezubehör – müssen der Leistung des Gebäudes entsprechen".

Ab Mai 2012 ändert sich das System!

ZUSAMMENFASSUNG

Der Gesetzesweg bis zur Umsetzung der EU -Richtlinie hat gerade erst begonnen. Somit liegen noch keine Informationen zu Einschränkungen und konkreten Werten vor. Da die Richtlinie 31/2010 jedoch mit dem Gesetz "Legge Comunitaria 2011" umgesetzt werden soll, und darauf abzielt, den vorgesehenen Fristen zuvorzukommen, könnten die Gesetze zur FastNullenergie-Gebäuden in Italien bereits innerhalb 9. Mai 2012 in Kraft treten. Damit bleibt noch ein wenig Zeit, um sich bestmöglich auf die Umstellung vorzubereiten. Dies bedeutet nicht nur, leistungsfähige Fenster herzustellen, sondern auch, in der Planung alle Komponenten zu berücksichtigen, die die Energieeffizienz der Gebäudehülle beeinflussen können. Wer sich dieser Herausforderung bereits jetzt stellt, wird der Konkurrenz weit voraus sein.

■ Die EU -Richtlinie 31/2010 wird

RS  ■

innerhalb 9. Mai 2012 umgesetzt. Durch sie sollen innerhalb 2020 die Treibhausgasemissionen verringert, die Energieeinsparungen gesteigert und der Anteil an erneuerbaren Quellen für unseren Verbrauch erhöht werden. ■ Es wird eine neue Berechnungsmethode für das Energieprofil von Gebäuden eingeführt. Die Mitgliedstaaten werden die neuen Mindestwerte bestimmen. ■ Bis zum 31. Dezember 2020 müssen alle Neubauten FastNullenergie-Gebäude sein und so weit wie möglich erneuerbare Energiequellen nutzen. ■ Die Herausforderung für Fensterhersteller wird es sein, nicht mehr nur einzelne Produkte, sondern ganze Systeme anzubieten.

WEITERE INFORMATIONEN Roberto Minciotti und Sergio Troiani Dozenten bei Maico Academy und KlimaHaus r.minciotti@maico.com s.troiani@maico.com


Beständig gegen Wasser und Luft In Tecnogramma 22 haben wir die Testergebnisse der verschiedenen Fugenversiegelungssysteme und -methoden vorgestellt, anhand derer die tatsächliche Schalldämmkapazität der am Markt verfügbaren Produkte festgestellt werden sollte. Das Projekt wurde weiter geführt, und einige Systeme wurden Wasser- und Luftdichtheitstests unterzogen. Das Ziel? Durch realistische Tests ein umfassendes Bild der möglichen Leistung jeder Montagemethode zu geben. Hier die Ergebnisse.

■ VON roberta soda ■ LES E Z EIT: 5'

Luftdichtheit: extreme Bedingungen, maximale Leistung

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Klasse 4 für alle Alle an den beiden Fugen getesteten Lösungen – herkömmlicher Schaum, elastischer Schaum, elastischer Schaum in Kombination mit selbstausdehnendem Dichtband 600 Pa – erreichten mit Klasse 4 die höchste Stufe der Luftdichtheit nach der Norm EN 12207. Klasse 4 ist nicht gleichbedeutend mit absoluter Luftdichtheit, sondern steht für Verluste unter 10m³/hm² bei einem Druck von 600 Pascal.

Foto Maico

Die Luftdichtheitstests wurden an einem Musterfenster durchgeführt, das einmal in der Fensterlaibung und einmal am Anschlag montiert wurde. In beiden Fällen wurden in den Labors von Maico Technology zwei Fugen geprüft: Stock-Blindstock und Blindstock-Mauer. Angesichts der Zielsetzung des gesamten Projekts, nämlich die Widerstandsfähigkeit und Dämmkraft der Fugen zu ermitteln – und damit Daten, die bisher nicht verfügbar waren, da die Daten der Hersteller sich lediglich auf die Dämm- und Versiegelungsmaterialien, nicht aber auf die gesamte Montagesituation bezogen – wurden typische Baustellenbedingungen simuliert. Dazu eine Anmerkung: da die Tests im Labor durchgeführt wurden, waren die Fugen nicht durch Dämmschale oder Verputz geschützt, sondern vollständig den Elementen Luft und Wasser ausgesetzt. Unter diesen extremen Bedingungen wurden Material und Fugen auf Herz und Nieren geprüft und lieferten ausgezeichnete Ergebnisse.

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Am selben Testfenster wurde die Wasserdichtheit der beiden Fugen bei Laibungs- und Fassadenmontage geprüft.

Foto Maico

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Wasserdichtheit: die Details zählen


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Schnitte im Schaum beeinträchtigen »  die Wasserdichtheit: es drohen Verluste von bis zu vier Klassen

Den Schaum niemals schneiden So viel steht fest: schneidet man den Schaum, wird seine Wasserdichtheit beeinträchtigt. Bei herkömmlichem Schaum kann man eine Klasse verlieren (von 8A auf 7A), bei elastischem Schaum sogar bis zu vier Klassen (von 6A auf 2A). Dichtband eignet sich besser Bei der Fassadenmontage kann man durch die Kombination von elastischem Schaum bzw. selbstausdehnendem Dichtband 600 Pa mit selbstausdehnendem Dichtband über die gesamte Breite zwischen Blindstock und Rahmen die Dichtheit um eine Klasse steigern (von 7A auf 8A). Details beachten Vergleicht man die Ergebnisse, wird klar erkennbar, dass eben jene Vorgänge, die für die Abdichtung irrelevant erscheinen könnten, sich sehr wohl auf das Gesamtergebnis auswirken. Kleine Details können einen großen Unterschied machen und sind somit einen eventuellen Mehraufwand wert. In jedem Fall ist es jedoch wichtig, hochwertiges Material und die für die hier beschriebene Arbeit am besten geeignete Montagemethode zu wählen. Die besten Ergebnisse bei Laibungsmontage werden mit herkömmlichem Schaum erzielt, während elastischer Schaum zwischen Blindstock und Fensterstock sowie Blindstock und Wand in Kombination mit selbstausdehnendem Dichtband zu 600 Pascal bei der Fassadenmontage ausgezeichnet wirkt (erreichte Klasse: E750).

ZUSAMMENFASSUNG ■

Eine Überlegung wert Dank der vorliegenden Studie konnten erstmals Vergleiche zwischen verschiedenen Montagesystemen angestellt und deren Dämmwirkung bzw. Wasser- bzw. Luftdichtheit ermittelt werden. Die Testergebnisse waren zu einem großen Teil sehr gut und lagen gleichauf mit oder sogar über denen herkömmlicher Fenster. Dies bedeutet, dass die Leistung eines Fensters im Bau sehr wohl garantiert werden kann – oder besser, dass die Eigenschaften von System und Produkt durch die Wahl richtiger Methoden und Materialien leicht verbessert werden können. Genau darin wird auch die Herausforderung der Monteure liegen (s. Artikel zur EU -Richtlinie 31/2010, S. 30). Wer Möglichkeiten und Potenzial eines jeden Systems kennt, kann verantwortungsvoll arbeiten und optimale Ergebnisse garantieren. Gleichzeitig sind die ermittelten Daten (sie werden für die Teilnehmer an Kursen von Maico Academy zusammenfassend publiziert) eine wertvolle Unterstützung für all jene, die sich als professionelle und kompetente Ansprechpartner für Planer positionieren und im Sinne qualitativ hochwertiger Systeme Lösungen mit besten Leistungsmerkmalen vorschlagen möchten.  ■

Die Tests wurden in den Labors von Maico Technology an einem Probestück unter simulierten Baustellenbedingungen vor-genommen. Die besten Wasserdichtheitswerte ergaben sich mit elastischem Schaum und selbstausdehnendem Dichtband zu 600 Pascal bei Fassaden-montage. Anhand einiger kleiner Vorkehrungen kann der Monteur die Leistung des Fensters bereits bei der Montage garantieren. Alle Test-ergebnisse (Luft-, Wasser-dichtheit und Schall-dämmung) werden in einem wissen-schaftlichen Artikel zusammen-gefasst, der anschließend an die Teilnehmer der Kurse von Maico Academy verteilt wird.

WEITERE INFORMATIONEN Michele Bernardi Product and Application Management Maico m.bernardi@maico.com


istokphoto / elab. zaffagnini

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Kompromisslos glücklich ■ von elisabetta volpe ■ lesezeit: 3'

Manchmal wünschen wir uns Dinge, die nicht miteinander vereinbar sind, und müssen gezwungenermaßen Entscheidungen treffen: lieber eine sichere Tür oder eine gut gedämmte? Eine Tür, die sich leicht schließen lässt, oder eine geräuschlose? Das automatische Fallen-Bolzen-Schloss von Maico bietet Ihnen all diese Eigenschaften in einer einzigen Tür – wozu also Kompromisse eingehen?


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Sicher oder gut gedämmt? Sie »  müssen sich nicht entscheiden: Ihre Tür kann beides sein!

Das neue automatische Fallen-Bolzen-Schloss von Maico wird sämtlichen Ansprüchen gerecht. Der Name sagt bereits alles: Automatisch - die Fallen rasten in die Schließteile ein, ohne dass der Schlüssel gedreht werden muss; Fallen-Bolzen – steht für die Schließpunkte (drei Fallen, zwei Bolzen). Das Schloss garantiert höhere Sicherheit, Stabilität und Komfort, ist weniger arbeitsintensiv und kombiniert scheinbar unvereinbare Vorteile.

Bolzen für mehr Sicherheit Beim Abschließen wird die Tür durch zwei Stahlbolzen gesichert die um 2 cm einrasten – ein wirksames Hindernis gegen Einbrecher. Dies belegt die Widerstandsklasse 2, mit der das System bei Einbruchstests ausgezeichnet wurde.

Fallen für bessere Dämmung Wird die Tür lediglich zugemacht, gleiten drei Fallen auf unterschiedlichen Höhen in ihre jeweiligen Schließteile. Das Ergebnis: gleichmäßiger Anpressdruck, gute Bündigkeit zwischen Türflügel und –rahmen und die Dichtungen können in optimal arbeiten. Fazit: die Schall- und Wärmedämmung werden bedeutend verbessert. Was passiert bei Verformungen? Die drei Fallen gleichen Verformungen aus. Auch wenn große Temperaturoder Feuchtigkeitssprünge die Tür etwas verziehen sollten, bleibt das


Die Fallen gewährleisten die Bündigkeit »  der Tür. So arbeiten die Bolzen auch im Falle von Verformungen problemlos

Schloss voll funktionsfähig: durch die Fallen bleibt der Türflügel mit dem Rahmen bündig, und da zwischen Fallen und Bolzen lediglich 5 cm liegen, können diese in jedem Fall problemlos schließen. Die besondere Spindelform der Bolzen erleichtert das Schließen zusätzlich.

Weicher Mechanismus Es scheint fast, als würde der Schlüssel leer drehen, so weich reagiert das Schloss. Der Widerstand ist kaum spürbar, der Kraftaufwand beim Sperren minimal. Auch diese Eigenschaft ist den Schließpunkten zu verdanken: Die Fallen machen die Tür bündig und erleichtern das Eintreten der Bolzen, die dank ihrer besonderen Form einfach in ihre Schließteile gleiten können.

Endlich Ruhe… Jede Falle ist mit einer Fallenwippe aus Kunststoff ausgestattet, die Schläge dämpft. Dank dieser Maßnahme können die Stahlteile der Falle und ihres Schließteils nicht aneinander schlagen, und die Tür ist leiser und weniger abnutzungsanfällig.

Z AUB ERSCHLÖS S ER

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maico / zaffagnini

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Links das äußere Schloss mit Falle und Bolzen, rechts das zentrale eintourige Schloss mit Falle


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istockphoto (tutte)

emk

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Viele Schließpunkte, weniger Fräsungen Das automatische Fallen-Bolzen-Schloss verfügt über insgesamt sechs Schließpunkte (drei Fallen, zwei Bolzen und den Riegel). Trotzdem bleibt der Verarbeitungsaufwand minimal: Falle und Bolzen sind in einem einzigen Element montiert, weshalb am Türflügel lediglich eine zentrale, eine obere und eine untere Ausfräsung notwendig sind. Auch am Rahmen sind die Schließteile in einem Element kombiniert und durch die Anbringung einer Schließteilleiste kann die Montagezeit noch zusätzlich reduziert werden. Einbruchsicher, schall- und wärmegedämmt, leicht verschließbar auch bei Verformung, weicher Sperrmechanismus, leise, und rasch zu montieren… Sie müssen sich nicht für einen dieser Vorteile entscheiden – mit dem automatischen Fallen-Bolzen-Schloss können Sie sie alle haben!  ■

WEITERE INFORMATIONEN Michele Bernardi Product and Application Management Maico m.bernardi@maico.com

ZUSAMMENFASSUNG ■

■ ■

Das automatische FallenBolzen-Schloss von Maico kann an Holz-, PVC - und Aluminiumtüren montiert werden. Einbruchsicher dank der beiden Stahlbolzen. Drei Fallen garantieren Bündigkeit mit dem Türrahmen über die gesamte Türhöhe. Dadurch wird die Schallund Wärmedämmung verbessert.


Schwellenwert: 12,5 °C ■ von elisabetta volpe

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■ Lesezeit: 6'

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12,5 °C beträgt die Mindesttemperatur gemäß dem KlimaHaus-Wert Theta 1 und somit der internen Oberflächentemperatur zwischen Schwelle und Boden. Unterhalb einer Temperatur von 12,5 °C entstehen Kondensat und Feuchtigkeitsflecken. Oberhalb dieses Wertes setzt hingegen die Wärmedämmung ein und die Voraussetzungen für die Verleihung des KlimaHaus-Qualitätssiegels für Eingangstüren, Fenstertüren und Schiebefenster sind gegeben. Wie erreicht man nun den geeigneten Wert? Ganz einfach: mit Schwellen von Maico.


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fuge Kondensat entstehen

Vermeidung von Kondenswasser Für ein Gefühl des Wohlbefindens und der Behaglichkeit muss in geschlossenen Räumen eine bestimmte Luftfeuchtigkeit vorhanden sein (in der Regel zwischen 40 und 60%). Aber Vorsicht! Kommt Wasserdampf mit zu kalten Oberflächen in Kontakt – zum Beispiel an der Türschwelle –, bildet sich Kondensat.

Je höher, desto besser KlimaHaus setzt den Schwellenwert Theta 1 auf 12,5 °C fest. Worum handelt es sich dabei? Theta 1 ist ein Risikoindikator für die Kondenswasserbildung an der raumseitigen Oberfläche der Schwelle (bei Türen und Fenstertüren) oder beim Anschluss Schwelle – Flügel (bei Schiebefenstern) gemäß UNI EN ISO 13788. Wenn an den betreffenden Fugen die Temperatur gleich oder höher als 12,5 °C ist, wird die Luft nicht kondensieren, und Tür oder Fenster weisen die geeigneten Werte für das KlimaHaus-Qualitätssiegel auf. Liegt die Temperatur unter obigem Wert, führt dies zu Problemen. Risiken bei niedrigem Theta 1 Liegt die Oberflächentemperatur unter 12,5 °C, können sich winzige Wassertropfen unter bzw. um die Schwelle bilden. Die Folgen sind unangenehm: es bilden sich Feuchtigkeitsflecken an der Wand, der Putz löst sich, kleine Wassermengen stagnieren unter der Schwelle und können zur Verformung des Parkettbodens oder zu Fäulnis am Holzblindstock führen.

Weg mit den Wärmebrücken! Um derartige Probleme zu vermeiden, muss die Oberflächentemperatur angehoben werden. Wie? Durch Dämmmaterial und thermische Trennung. Boden Unter der Tür bzw. dem Schiebefenster muss die vom Boden gebildete Wärmebrücke durch eine Dämmbarriere unterbrochen werden. Die Barriere kann aus PVC (Lambda-Wert des Wärmedurchgangs 0,15 W/mK) oder, noch besser, aus Holz (0,13) und Pur-Massive (0,058) bestehen. In nach dem

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Liegt die Oberflächentemperatur »  unter 12,5 °C, kann an der Boden-


KlimaHaus-Prinzip erbauten Gebäuden ist diese thermische Trennung verpflichten. Ganz unabhängig von der angestrebten Klassifizierung ist die thermische Trennung in jedem Fall unabdingbar, wenn ein kritischer Punkt wie der untere Türen- oder Fensteranschluss gedämmt werden soll. Schwelle Eine weitere mögliche Wärmebrücke, über die Wärme aus dem Innenraum entweichen kann, ist die Schwelle. Die thermische Trennung ist bei Schwellen aus Metall unverzichtbar und muss einen Abstand von mindestens 1 cm haben, um wirksam zu sein. Die Alternative dazu sind Schwellen, die zur Gänze aus Dämmmaterial bestehen.

Maico Technology berechnet die Eigenschaften Ihrer Tür

GLOSSAR

Wenn Sie über die Oberflächentemperatur Ihrer Tür oder Ihres Fensters Bescheid wissen möchten, steht Ihnen Maico Technology jederzeit für eine Berechnung zur Verfügung. Damit können Sie den Verlauf der Isothermen, die die Kondenswasserbildung bestimmen, überprüfen.

THETA 1

Die interne Oberflächentemperatur (bei 20 °C im Innenraum und 0 °C außen, -10 °C bei Klasse Gold) die laut KlimaHaus an folgenden Elementen zu berechnen ist: ■ an der Fuge zwischen Schwelle und Boden bei Türen und Fenstertüren ■ an der Fuge zwischen Flügel und Schwelle bei Schiebefenstern. Theta 1 ist ein Risikoindikator für die Kondensbildung: Je geringer die Oberflächentemperatur, desto höher das Risiko. Die Voraussetzung für die Verleihung des KlimaHausQualitätssiegels ist eine Oberflächentemperatur Theta 1 von mindestens 12,5 °C.

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PUR MASSIVE

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Pur Massive ist ein hoch dämmendes Material (Wärmeleitfähigkeit Lambda = 0,15 W/mK, Wärmedurchgangskoeffizient U = 1 W/m2K) aus recyceltem und verdichtetem Polyurethan. Es wird im Estrich versenkt und eignet sich bestens zur thermischen Trennung. Maico vertreibt das Produkt in Form von Platten, die mit Werkzeugen für die Holzverarbeitung geschnitten werden.

Die Hürde nehmen mit Maico-Schwellen Wir von Maico haben unsere Hausaufgaben gemacht: Wir haben das Verhalten von Standardholzfenstern (68 mm, 78 mm und 92 mm) in Kombination mit unseren Schwellen getestet. Das Ergebnis? An der Bodenfuge variiert die Temperatur von Theta 1 zwischen 12,96 und 16,74 °C und liegt damit weit über dem kritischen Wert von 12,5 °C! Diese Berechnungen belegen, dass Maico-Schwellen empfehlenswert sind: ■ für die KlimaHaus-Planung bis zu den höchsten Klassen A und Gold. ■ für die Herstellung von Türen und Schiebefenstern bis zu einer Mindestdicke von nur 68 mm, falls das KlimaHaus-Qualitätssiegel angestrebt wird. ■ für die Herstellung von Türen und Schiebefenstern zur Gewährleistung der guten Dämmung und zur Unterbindung von Kondenswasserbildung am unteren Bauanschluss. Hier die Schwellen der Linie Transit, die Maico zur Berechnung genutzt hat. Termo Die Bodenschwelle Transit Termo für Fenstertüren und Eingangstüren aus Holz ab 68 mm weist ausgezeichnete Ergebnisse in Punkto Wärmedämmung auf. Grund hierfür ist ein Kunststoffkern. Die optisch angenehme Aluverkleidung hat keinerlei Auswirkungen auf die Wirkung der Schwelle. Termo erzielte dank Dekompressionskammer und Hohlkammerdichtung zudem sehr gute Werte in Bezug auf Schlagregendichtheit. Composite Transit Composite ist die geeignete Schwelle für Fenstertüren und Eingangstüren aus PVC ab 70 mm. Wie auch bei Termo ist die Stärke von Composite (die Schwelle nimmt ihren Namen vom Material, aus dem sie gefertigt wird) die Wärmedämmung: Composite ist ein Glasfaser-Verbundstoff mit ausgezeichneter Dämmfähigkeit.


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an der Schwelle bilden

Nie wieder

Kondenswasserbildung

Kein Kondenswasser an MaicoSchwellen. Von oben nach unten: Termo, Estensibile, mit niedriger Anschlagsdichtung, mit hoher Anschlagsdichtung

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Liegt der Wert Theta 1 unter »  12,5 °C können sich Wassertröpfchen


PUNK TESTAND

Mit Schwellen von Maico bleibt der Wert Theta 1 stets über 12,5 °C. Die Temperatur hängt von der Schwelle, aber auch vom Durchmesser des Flügels und vom Material der thermischen Trennung im Boden ab (Pur-Massive eignet sich besser als Holz, Holz wiederum eignet sich besser als PVC )

Wert Theta 1 für Schwellen des Typs Transit Art der thermischen Trennung

Holz 56 mm

Pur-Massive 56 mm

Art Schwelle

Profildicke 68 mm

78 mm

92 mm

Termo

12,97

Composite

15,69

Estensibile

13,28

13,83

13,93

Mit hoher Anschlagsdichtung

13,78

14,18

14,25

Mit niedriger Anschlagsdichtung

12,96

13,74

13,78

Termo

13,46

Composite

16,53

Estensibile

14,07

14,61

14,70

Mit hoher Anschlagsdichtung

14,61

15,01

15,08

Mit niedriger Anschlagsdichtung

13,79

14,54

14,57

Wert Theta 1 für Schwellen des Typs HSP

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Art der thermischen Trennung

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Typ Flügel

Profildicke 68 mm

78 mm

92 mm

Holz 115 mm (Profil 68 / 78 mm) 175 mm (Profil 92 mm)

Beweglich

16,40

16,35

16,69

Fix

14,37

14,33

15,53

Pur-Massive 115 mm (Profil 68 / 78 mm) 175 mm (Profil 92 mm)

Beweglich

17,08

17,01

17,30

Fix

15,27

15,01

16,27


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Estensibile Dank zwei beweglicher Elemente kann die Schwelle an Holz- und AluminiumHolztüren verschiedener Durchmesser (68 bis 110 mm) eingesetzt werden. Mit ihrer Hohlkammerdichtung sowie den Kopf- und Endverschlüssen eignet sich Estensibile aufgrund ihrer Luft- und Schlagregendichtheite bestens auch an zweiflügeligen Türen. Mit hoher oder niedriger Anschlagsdichtung Die Schwellen zeichnen sich unter anderem durch ihre rasche Einbauzeit aus, denn sie erfordern keine Anbringung besonderer Dichtungen: Der Rahmenanschlag wird an der Schwelle so reproduziert, dass er mit der Standarddichtung der Tür oder des Fensters gekoppelt werden kann. Die Schwelle mit hoher Anschlagsdichtung wird für Fenstertüren aus Holz verwendet, jene mit niedriger Anschlagsdichtung für Eingangstüren aus Holz.

Bodenschwelle Composite für Balkontüren und Haustüren in PVC

Glasfaser für Schiebetüren Für die Schiebeelemente Standard und Performance (68, 78 und 92 mm) schlägt Maico Schwellen aus Glasfaser vor. Sie bieten rundum gute Eigenschaften: Wärmedämmung, Luft- und Schlagregendichtheit.

Endspurt Um die Arbeiten korrekt abzuschließen, fehlt noch ein kleines, aber entscheidendes Detail: die Versiegelung der Kontaktstelle zwischen Schwelle und Boden. Butyl-Band Für die Versiegelung kann entweder Silikon in eine Öffnung geeigneter Größe eingespritzt oder ein Butyl-Band angebracht werden. Der Vorteil des Bands? Es verhindert das Eindringen von Luft und Wasser, schrumpft nicht und lässt sich aufgrund seiner Flexibilität leicht anbringen.

Für Niedrigenergiehäuser, Türen und Schiebefenster, die mit dem KlimaHausQualitätssiegel versehen werden sollen oder auch nur gegen Kondensbildung unter der Tür (keineswegs ein unbedeutendes Unterfangen!) ist eine Schwelle von Maico die ideale Lösung. Denn eine Oberflächentemperatur von 12,5°C ist garantiert!   ■

Glasfaser-Bodenschwelle für Hebeschiebe-System HS Performance

ZUSAMMENFASSUNG ■ Die interne Oberflächen-

temperatur an der Bodenfuge (Theta 1) ist ein Risikoindikator für die Kondenswasserbildung. ■ KlimaHaus setzt den Mindestwert Theta 1 für die Zuweisung des Qualitätssiegels für Eingangs-, Fenstertüren und Schiebefenster auf 12,5 °C fest. ■ Berechnungen in den Labors von Maico Technology an thermischen Trennelementen aus Holz und Pur-Massive haben ergeben, dass Schwellen von Maico den Mindestwert weit übertreffen.

WEITERE INFORMATIONEN Matthias Zwick Maico Technology technology@maico.com


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Zwischen Flügel und Rahmen von Holzfenstern befindet sich ein schmaler Spalt, der nicht mehr als 0,5 mm breit sein sollte. Durch die Bewegung des Holzes kann sich der Abstand jedoch vergrößern und somit Wasser eindringen. Dies lässt sich durch das Anbringen einer Dichtung am Fensteranschlag vermeiden.

■ von elisabetta volpe ■ Lesezeit: 3'

Foto Getty images

Wie können Wassereintritte am Fenster vermieden werden?


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Holzfenster: Dank Dichtung »  am Fensteranschlag auch bei Schlagregen wasserdicht

Das Einsickern von Wasser ist für jeden Fensterhersteller ein Albtraum. Egal ob im Labor oder am fertigen Gebäude – es darf kein Wasser eindringen. Allerdings ist dies kein leichtes Unterfangen. Idealmaß: 0,5 mm Der schmale Spalt zwischen Flügel und Rahmen von Holzfenstern sollte idealerweise nicht mehr als 0,5 mm breit sein. Wird dieses Maß eingehalten, rutschen Tropfen einfach ab, da die Oberflächenspannung von Wasser deren Eindringen verhindert. Bei 1 mm oder mehr: Wassereintritt Ungenaue Verarbeitung, Montage, Wärme- und Schalldämmung, Verformung des Holzes: all diese Faktoren beeinflussen die Größe der Fuge. Erreicht die Breite 1 mm oder mehr, können Wassertropfen ungehindert eindringen. Der (beschwerliche) Weg eines Tropfens Das Profil eines Fensters ist geradezu ein Labyrinth – und trotzdem kann Wasser aufgrund seiner Kapillarität eindringen. Die Tropfenleiste stellt für Wassertropfen zwar ein Hindernis dar, aber falls zusätzlich noch der Wind bläst, erfüllt sie ihre Funktion nicht mehr ausreichend. Auch die zentrale und interne Dichtung, jeweils für Wärme- und Schalldämmung gedacht, sind nicht wasserdicht und bilden keine ausreichende Barriere. So können Wassertropfen mehr oder weniger ungehindert bis ins Gebäudeinnere vordringen.

Foto Maico/Zaffagnini

Tropfrinnen? Leider nicht ausreichend Einige Hersteller sehen am unteren Querbalken eine Tropfrinne mit integrierter Dichtung vor, die das Wasser aufhält. Das Problem dabei: da die Rinne nur an einer Seite des Fensters angebracht ist, wird die Fugenbreite an den anderen drei Seiten vergrößert.


STOPP

Die Lösung? Eine winzig kleine Dichtung... Es braucht nicht viel, um ein Fenster wasserdicht zu machen: eine kleine Dichtung am Fensteranschlag an allen vier Seiten genügt. Sie ist kleiner als die Wärme- und Schalldichtungen, aber extrem wirksam.

Falls die Fuge zwischen Flügel und Rahmen lediglich 0,5 mm breit ist, bedarf es keiner Dichtung. Ist der Spalt breiter, so stoppt die Dichtung das Wasser, bevor es bis zu den anderen beiden Dichtungen (Wärme- und Schalldichtung) vordringen kann.

Bis zu 2 Widerstandsklassen besser! Maico und der Dichtungshersteller Deventer haben im Zuge von Labortests ermittelt, dass die Zusatzdichtung an Holzfenstern ganze zwei Wasserwiderstandsklassen mehr bringt. Die Breite der abzudichtenden Fuge darf allerdings nicht mehr als 1,5 mm betragen. Am Flügel oder am Rahmen? Die Dichtung kann am Fensteranschlag in eine Fräsung am Flügel oder am Rahmen eingeführt werden. Welches der beiden Systeme zur Anwendung kommt, hängt vom jeweiligen Fensterprofil ab. Im Zweifelsfall können Sie sich jederzeit an Maico wenden. Schicken Sie uns einfach den Plan des Fensterprofils, und unsere Experten werden Ihnen die beste Methode vorschlagen.

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Individuell auf Ihre Wünsche abgestimmt Die Fachleute von Maico unterstützen Sie außerdem bei der Auswahl von Form und Material – von vollvernetztem oder geschäumtem thermoplastischem Elastomer bis hin zu Silikonkautschuk. Die Farbpalette der Dichtungen ist riesig: neben den Standardfarben sind sie außerdem in allen RAL-Farben erhältlich.   ■

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WEITERE INFORMATIONEN Axel Brunoni Product and Application Management Maico a.brunoni@maico.com

ZUSAMMENFASSUNG ■ Bei Holzfenstern sollte die Fuge

zwischen Flügel und Rahmen nicht breiter als 0,5 mm sein. Ist der Spalt größer, dringt Wasser ein. ■ Um das Eindringen von Wasser zu verhindern, kann eine Zusatzdichtung am Fensteranschlag angebracht werden: Dadurch werden bis zu 2 Widerstandsklassen dazu gewonnen! Voraussetzung: die Fuge muss weniger als 1,5 mm breit sein. ■ Zur Auswahl der richtigen Dichtung, der korrekten Anbringung am Anschlag oder am Rahmen bzw. zur individuellen Anfertigung schicken Sie uns einfach den Plan Ihres Fensterprofils. Unsere Experten stehen jederzeit zu ihrer Verfügung.


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Notizen

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